Erfahrungsberichte

Counsel und Steuerberaterin in einer Großkanzlei – Carolin Vettermann erzählt von ihrem eher unkonventionellen Weg ins #TeamWeilGermany
Mein Karriereweg war alles andere als vorgezeichnet. Den Master of Finance absolvierte ich an der Frankfurt School of Finance and Management. Das berufsintegrierte Studium hat mich durch die praxisnahen Erfahrungen, das wertvolle Netzwerk und die internationalen Semester in den USA und Argentinien überzeugt.
Der Abschluss in Frankfurt erwies sich als kluge Wahl, da er mir den Einstieg bei einem der „Big Four“ Beratungsunternehmen ermöglichte. Dort startete ich zunächst in der Wirtschaftsprüfung und wechselte später ins Steuerrecht. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich dort 2017 meinen Steuerberater gemacht habe. Diese Erfahrung nutzte ich als Sprungbrett und wechselte zu einer der internationalen Großkanzleien in Frankfurt.
Dort arbeitete ich an der Seite von Jurist:innen im Bereich Investmentsteuerrecht. Ein sehr spannendes und gefragtes Feld, aber auch sehr spezialisiert. Ich wollte breiter und vielfältiger arbeiten“. Als ein Umzug nach München anstand, suchte ich dann eine neue Herausforderung.
Wichtig war mir dabei, kein Kanzlei-Hopping zu betreiben. Ich suchte nach einem Team mit freundlichen Kolleg:innen, direktem Kontakt zu den Partner:innen und klaren Karriereperspektiven. Bei Weil fand ich genau das, denn nach dem Bewerbungsgespräch mit dem Tax Partner Tobias Geerling hatte ich die Gelegenheit, mit anderen Associates essen zu gehen und persönliche Telefonate zu führen. Sozusagen eine persönliche Due Diligence, ob wir als Team zusammenpassen. Wir verbringen viel Zeit zusammen, da muss man sich gründlich prüfen, nicht nur fachlich, auch menschlich.
Heute bin ich mittendrin im Geschehen und zudem seit Januar 2025 in den Reihen unserer Counsel angekommen. Neben dem klassischen M&A- und Transaktionsgeschäft arbeite ich vermehrt an Restrukturierungen – ein eher untypisches Feld für eine Steuerberaterin. Ob Transaktionssteuerrecht, Management-Beteiligungsprogramme oder Investmentsteuerrecht: Weil übernimmt immer wieder komplexe und bedeutende Mandate. Bei Weil kann man sich ständig weiterentwickeln, neue Dinge lernen und Herausforderungen annehmen – genau das begeistert mich und passt perfekt zu mir!

Carina Sohn, seit 2020 Associate in der Complex Commercial Litigation Praxis in Frankfurt am Main, hat ihr Staatsexamen 2016 an der Humboldt-Universität in Berlin abgelegt und im Anschluss ein LL.M.-Studium an der Cornell University in den USA absolviert. Über ein Austauschprogramm der Humboldt Universität kam sie nach New York. „Das war mein Sechser im Lotto, dieses Stipendium bekommen zu haben.“ Was ihr außer dem Titel und Freunden aus aller Welt bleibt: Erinnerungen an den feierlichen Abschluss 2017, mit Talar und Hüten. „Die Amerikaner verstehen es, Erfolge zu feiern“, schwärmt sie. Und dann war da noch dieser bekannte Jurist, der die Abschlussrede gehalten hat: Joe Biden.
Warum Jura? Sie argumentiert gerne. Und sie zeichnet aus, was es spätestens für den Einstieg als Associate in der Großkanzlei dringend braucht: Selbstmotivation, um immer wieder auch schwierige, komplexe Sachverhalte im Detail zu durchdringen. Durchhaltevermögen, weil Recherchen, Schriftwechsel und Verfahren sich hinziehen können. Schließlich Teamfähigkeit, weil man sich auf die anderen verlassen können muss.
Eine Karriere in der Großkanzlei fand Carina bald attraktiver als die Tätigkeit als Richterin. Sie schlägt sich lieber klar auf eine Seite. Für Weil hat sie sich wegen des sympathischen Teams entschieden. Sie hatte den Vergleich. „Großkanzlei mit Boutique-Charakter“, das trifft es gut, ist Carina überzeugt.

Auch fachlich fühlt sie sich gut aufgehoben. Weil deckt Litigation, Restrukturierung, Corporate und Tax ab, wie alle Großkanzleien, doch Carina schätzt die weit gefächerten Mandate, darunter Banking, post M&A oder Compliance. Zig Herausforderungen gleich zum Einstieg.
In der Praxisgruppe Complex Commercial Litigation bearbeitet Carina alle komplexen Streitigkeiten, die Unternehmen untereinander austragen. Wollen wir klagen? Oder wenn wir verklagt werden, wie gehen wir ran? Es geht um enorme Streitwerte, oft noch mit einem Auslandsbezug: eine intellektuelle Herausforderung, sich tief einzugraben, um für die Mandanten das Beste herauszuholen. Besonders gerne recherchiert sie investigativ, etwa bei Wirtschaftskriminalität. Zuletzt hat sie hunderte Mails durchgearbeitet, da jemand seinen Arbeitgeber durch Überweisungen an Scheinfirmen um Millionen betrogen hatte. „Ein super Gefühl, wenn du dann die eine Mail findest, auf die es vor Gericht ankommt, die smoking gun.“
Als Ausgleich neben der Arbeit nutzt Carina unter anderem ein Sportangebot von Weil: das wöchentliche Lauftraining mit Lothar Leder. Eine Stunde Joggen, gemeinsam mit den Kolleg*innen. Mitten in Mainhattan.

